Rückblick: Ein Jahr nach der LKW-Demo am 18./19. Januar 2024 in Berlin
Am 18./19. Januar 2024 versammelten sich zahlreiche Vertreter des deutschen Transportgewerbes in Berlin, um ihrem Unmut über die schwierigen Bedingungen in der Branche Ausdruck zu verleihen. Die Demonstration, organisiert durch den Bundesverband Logistik und Verkehr (BLV-pro), richtete sich gegen die steigenden Belastungen und Herausforderungen, die das Transportgewerbe immer mehr in die Krise treiben.
Unter den Rednern fanden sich prominente Politiker wie der stellvertretende bayr. Ministerpräsident Hubert Aiwanger Minister Bundesvors. Freie Wähler, Christoph Ploß (CDU), bayr. Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU), Stefan Gelbhaar (Bündnis 90/Die Grünen) und Knut Abraham (CDU/CSU). Auch Detlef Müller, MdB, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, nahm den Forderungskatalog des BLV-pro entgegen. Diese Liste enthielt konkrete Maßnahmen, um die Branche zu entlasten und zukunftsfähig zu machen.
Ein Jahr später – eine ernüchternde Bilanz
Trotz der hohen Erwartungen und zahlreicher politischer Versprechungen hat sich an der Situation des Transportgewerbes kaum etwas geändert. Anstelle von Verbesserungen sehen sich viele Unternehmen mit immer neuen Herausforderungen konfrontiert. Bürokratie, steigende Kosten, strengere Regulierungen und fehlende Unterstützung setzen der Branche massiv zu.
Die Konsequenzen sind alarmierend: Insolvenzen im deutschen Transportgewerbe haben Rekordhöhen erreicht. Viele Unternehmen, insbesondere kleine und mittelständische Betriebe, mussten schließen, was nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch die Versorgungssicherheit gefährdet.
Versprechen bleiben aus – Taten sind nun gefordert!
Die Branche benötigt jetzt mehr denn je eine stabile Regierung, die Planungssicherheit schafft und gezielte Entlastungsmaßnahmen umsetzt. Es wurden bereits genügend Versprechungen gemacht – jetzt ist es an der Zeit, dass diesen Worten auch Taten folgen.
Der BLV-pro mahnt weiterhin, dass die Politik handeln muss, um das Transportgewerbe zu stärken. Ohne spürbare Verbesserungen droht die Krise, die vor einem Jahr thematisiert wurde, weiter zu eskalieren. Die LKW-Demo 2024 in Berlin sollte ein Weckruf sein. Ein Jahr später bleibt die Frage, ob dieser Weckruf überhaupt gehört wurde.
Forderungen für die Zukunft:
- Einführung gezielter Entlastungsmaßnahmen, wie eine Absenkung der Mautgebühren oder steuerliche Vorteile für das Transportgewerbe.
- Abbau von Bürokratie und eine vereinfachte Gesetzgebung.
- Förderung alternativer Antriebe und Infrastrukturen, um den ökologischen Wandel zu unterstützen, ohne die Branche zusätzlich zu belasten.
- Langfristige Planungssicherheit durch klare und verbindliche politische Strategien.
- Gesetzlich verkürzte Zahlungsziele auf 14 Tage, um die Liquidität der Unternehmen zu verbessern und finanzielle Engpässe zu vermeiden.
- Freigabe der Mautdaten zu Kontrollzwecken, um Transparenz und Fairness zu gewährleisten.
Die Zeit drängt – das deutsche Transportgewerbe darf nicht weiter ignoriert werden.